Das Vierspartenhaus in Bern. Oper, Schauspiel, Ballett und das Berner Symphonieorchester unter einem Dach.
Bühnen Bern bietet pro Spielzeit mehr als 30 Premieren, darunter Uraufführungen und Schweizer Erstaufführungen, sowie über 20 grosse Konzertereignisse mit dem Berner Symphonieorchester: Insgesamt stehen rund 400 Vorstellungen, Konzerte und Sonderveranstaltungen auf dem Programm.
Eine Person ist gegangen, die andere ist geblieben. Beide sind zwischen den Bergen und im Nebel aufgewachsen, beide wollten das Maximum herausholen und es unbedingt gut machen, dieses Leben. Gibt es das, einen richtigen Lebensentwurf? – Die meisten Menschen, die in Lawinen geraten, verlieren die Orientierung. Schnell, oben, langsam, unten, Komplettdrehungen... Dabei ist die Oberfläche eigentlich nur eine ausgestreckte Hand, nur wenige Zentimeter entfernt. Ist das Leben wie eine Lawine? Suchen wir nicht immer nach etwas, was vielleicht nur eine Handbreit entfernt, aber dennoch über der Oberfläche ist? Ein Stück über Bernhardiner, Suchen und Durchbrechen.
Die gebürtige Fribourgerin Anaïs Clerc war in der Spielzeit 2023/24 Hausautorin am Schauspiel Bern. Sie wurde mit ihrem Dramenprozessor-Stück brennendes haus für den Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarktes 2024 nominiert und hat in Bern bereits Kleists Das Erdbeben in Chili mit ihren Texten erweitert. Schimmernde Schluchten ist im Rahmen der Hausautorinnenschaft entstanden, die Uraufführung wird Amelie von Godin inszenieren. Sie studierte Physical Theatre an der Folkwang Universität der Künste und anschliessend Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin – und legt mit dieser Arbeit gleichzeitig ihre Diplominszenierung vor.
Termine
Di 21.1.2025, 19:30
Mi 29.1.2025, 19:30
Mi 12.2.2025, 19:30und weitere Termine
Mi 19.2.2025, 19:30
Mi 5.3.2025, 19:30
Di 11.3.2025, 19:30
Di 1.4.2025, 19:30
Lyrische Szenen in drei Aufzügen von Peter Iljitsch Tschaikowsky
Dichtung von Konstantin S. Schilowsky
nach Alexander Puschkin
Als sich die schwärmerische Tatjana und der abgeklärte Onegin das erste Mal begegnen, verliebt sich Tatjana sofort in den Dandy und gesteht ihm sichtlich aufgewühlt in einem Brief ihre Liebe – doch er weist sie ab. Als Onegin nach einer Verkettung unglücklicher Umstände seinen besten Freund Lenski im Duell erschiesst, reist er bestürzt ab. Jahre später begegnen sich Tatjana und Onegin wieder. Doch nun hat sich das Blatt gewendet und Onegin umwirbt Tatjana – jedoch vergeblich...
Die grosse Liebe, eine verpasste Chance und ein ebenso tragischer wie sinnloser Tod: Tschaikowskys Oper Eugen Onegin lebt musikalisch wie szenisch von überwältigenden Emotionen. Einen Stoff, «der mich wirklich berührt», suchte Tschaikowsky – und fand ihn in Puschkins gleichnamigem Versroman, aus dem er seine vielleicht persönlichste Oper formte. So ergänzen intime Momente wie Tatjanas Briefszene oder Lenskis Arie gesellschaftliche Szenen auf dem Land und im mondänen St. Petersburg. Inszenieren wird mit Árpád Schilling einer der wichtigsten ungarischen Theatermacher unserer Zeit.
Musikalische Leitung: Anna Sułkowska-Migoń
Regie: Árpád Schilling
Bühne: Julia Balázs
Kostüme: Axel Aust
Licht: Bernhard Bieri
Dramaturgie: Rebekka Meyer
Chor: Zsolt Czetner
Termine
So 19.1.2025, 18:00 | Premiere
Sa 25.1.2025, 19:30
So 2.2.2025, 18:00und weitere Termine
Mi 19.2.2025, 19:30
Di 25.2.2025, 19:30
Di 1.4.2025, 19:30
Di 8.4.2025, 19:30
So 4.5.2025, 18:00
So 25.5.2025, 18:00
Di 10.6.2025, 19:30
So 15.6.2025, 16:00
So 22.6.2025, 18:00
Tanzabend von Felix Landerer und Giuseppe Spota
mit Bern Ballett und Tanz Bielefeld
Uraufführung: 30.1.2025
Das kosmische Rad des Glücks wird an diesem Tanzabend gleich für zwei Ensembles und von zwei Choreografen zum Drehen gebracht. Fortuna ist ein Gemeinschaftswerk von Giuseppe Spota, dem Tanzdirektor in Gelsenkirchen, und Felix Landerer, der seit 2023/24 die Tanzsparte in Bielefeld leitet. Es ist die erste Kooperation dieser Art von Bern Ballett mit einer anderen Compagnie, und an den jeweiligen Premieren in Bielefeld und Bern werden gleich zwei Ensembles gemeinsam auf der Bühne tanzen. Abwechselnd arbeiten die Choreografen mit den Tänzer*innen beider Compagnien und extrahieren dabei die Bedeutung des Glücksrads als ein grosses Sinnbild: der bewegte Lauf des Lebens und des Seins. Dieser Tanzabend führt uns die Überzeitlichkeit menschlicher Glückssuche in zeitgenössischer Tanzsprache vor Augen.
In der römischen Mythologie ist Fortuna die Schutzgöttin des Glücks: Sie thront in der Mitte des Glücksrads und treibt von dort den Gang der Welt voran. Doch ihr Rad dreht sich, ist ständig in Bewegung: Allen, die es nach oben trägt, liegt die Welt zu Füssen, und jene, die oben ankommen, können im nächsten Augenblick abstürzen. Auch Unbeständigkeit gehört zum Wesen der Glücksgöttin.
Tanzcompagnie Bern Ballett
Tanz Bielefeld
Choreografie: Giuseppe Spota
Choreografie: Felix Landerer
Bühne: Till Kuhnert
Kostüme: Irina Shaposhnikova
Musik: Christof Littmann
Dramaturgie: Isabelle Bischof
Dramaturgie: Bettina Fischer
Termine
Do 23.1.2025, 18:00 | Öffentliche Probe
Do 30.1.2025, 19:30 | Uraufführung
Fr 31.1.2025, 19:30und weitere Termine
So 16.2.2025, 19:30
Mi 26.2.2025, 19:30
Fr 7.3.2025, 19:30
Mi 12.3.2025, 19:30
Sa 15.3.2025, 19:30
So 23.3.2025, 16:00
Fr 28.3.2025, 19:30
So 6.4.2025, 18:00
Max Frisch selbst beschrieb Graf Öderland als sein liebstes und geheimnisvollstes Werk. Verfasst Ende der Vierzigerjahre, erzählt es von einem anständigen Bankmitarbeiter, der einen Hausmeister mit der Axt tötete – anscheinend vollkommen grundlos. Der Mord kann von keiner Instanz beurteilt werden. Einzig der zuständige Staatsanwalt scheint die Tat nachvollziehen zu können. Inspiriert von dieser sinnlosen Tat und angetrieben von einem Freiheitsgedanken wird der Staatsanwalt zur Figur der alten Legende des Grafen Öderland mit der Axt in der Hand. Er beginnt, Menschen zu töten, die ihm und seiner Freiheit im Wege stehen, schart eine wachsende Anhängerschaft um sich – die Axt wird zum geheimen Erkennungszeichen und der Amoklauf zur Massenrebellion. Armin Petras wird sich nach Gotthelfs Die schwarze Spinne und Christian Krachts Eurotrash zum dritten Mal einen Schweizer Stoff vornehmen und Frischs «Moritat» aus den Nachkriegsjahren auf Fragen von gesellschaftlichen Zwängen, bürgerlichen Strukturen, Freiheitsdrang und radikaler politischer Utopie untersuchen.
Regie: Armin Petras
Bühne: Natascha von Steiger
Kostüme: Cinzia Fossati
Musik: Juli Niemann
Licht: Christian Aufderstroth
Dramaturgie: Felicitas Zürcher
Termine
Sa 1.2.2025, 19:30 | Premiere
So 16.2.2025, 18:00
Sa 22.2.2025, 19:30und weitere Termine
Do 27.2.2025, 19:30
Sa 8.3.2025, 19:30
Fr 28.3.2025, 19:30
So 6.4.2025, 18:00
Sa 12.4.2025, 19:30
Di 6.5.2025, 19:30
Do 22.5.2025, 19:30
Mi 4.6.2025, 19:30
Do 12.6.2025, 19:30
Yasmina Reza, die meistgespielte zeitgenössische Dramatikerin, ist bekannt für ihre bissigen Gesellschaftstragikomödien. Jetzt wird ihr neues Stück James Brown trug Lockenwickler erstmals in der Schweiz zu sehen sein, inszeniert vom vielfach ausgezeichneten Regisseur Stephan Kimmig.
Reza selbst schreibt zu ihrem Stück: «In einem Kapitel in Glücklich die Glücklichen erzählte Pascaline Hutner, wie sie und ihr Mann Lionel zusehen mussten, wie sich ihr Sohn Jacob nach und nach in Céline Dion verwandelte. Ich wusste, eines Tages würde ich diesen Personen wiederbegegnen. In James Brown trug Lockenwickler befindet sich Jacob nun in einer Pflegeeinrichtung, in einem Park inmitten einer friedvollen Natur. Dort hat er einen Freund gefunden, Philippe, ein Patient wie er. So wie Jacob sich als Céline sieht, ist Philippe ein Weisser, der sich für einen Schwarzen hält. Man sagt, kein menschliches Wesen forme sich ohne Vorbild und Modell. Die Psychiaterin, der die unglücklichen Hutners ihr Kind anvertraut haben, versucht nicht, die Patienten in ihre ursprüngliche Bestimmung zurückzuführen. Sie bemüht sich, sie in Einklang mit sich selbst zu bringen, sie zu befähigen, ihre Emanzipation zu akzeptieren. Moderne Harmonie. Das ist musikalisch. Das ist komisch. Und auch traurig. Fantasie über die Identität oder die Verschiedenheit – wie man möchte.»
Regie: Stephan Kimmig
Ausstattung: Sigi Colpe
Musik: Michael Verhovec
Licht: Rolf Lehmann
Dramaturgie: Julia Fahle
Termine
Di 25.2.2025, 19:30
Di 4.3.2025, 19:30
Sa 5.4.2025, 19:30
Bewertungen & Berichte James Brown trug Lockenwickler
Oper
La Vie parisienne
von Jacques Offenbach
Opéra-bouffe in vier Akten
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
Was sucht man in der «Stadt der Liebe» anderes als das schnelle, prickelnde Abenteuer? Gesagt, getan, denkt sich Baron Gondremarck und begibt sich unter die Fittiche zweier junger Pariser Schwerenöter, die ihm den Himmel auf Erden versprechen. Und weil die Mischung aus verruchtem und obszönem Flair mitsamt ungebändigter Feierlaune in allen gesellschaftlichen Kreisen zu finden möglich ist, entwirren sich die Verstellungs-, Verkleidungs- und Liebesabenteuer nur, indem man sich darauf einigt, alles zu vergessen und ein Loblied auf das Pariser Leben zu singen.
Dem Kölner Jacques Offenbach ist es gelungen, die Pariser Hauptstadt mit einer eigenen Form des oft auch subversiven musikalischen Boulevard-Theaters zu revolutionieren. Dies liegt sicher auch daran, dass er einen Riecher dafür hatte, mit kulturellen Klischees und Projektionen zu spielen. Als gehörten sie zur Feier der Lebensfreude dazu! Das macht Spass, hat Tempo und nimmt die Welt nicht so wichtig…
Nach der äusserst erfolgreichen Produktion von Guillaume Tell arbeiten die Regisseurin Amélie Niermeyer und ihr Ausstatter Christian Schmidt erneut an der Oper Bern: eine Opéra-bouffe, die niemanden kalt lassen wird.
Musikalische Leitung: Hans Christoph Bünger
Regie: Amélie Niermeyer
Bühne: Christian Schmidt
Kostüme: Kirsten Dephoff
Choreographie: Damien Liger
Licht: Bernhard Bieri
Chordirektor: Zsolt Czetner
Dramaturgie: Rainer Karlitschek
Der Senkrechtstart von Kim de l’Horizon sucht seinesgleichen: Nachdem der Debütroman Blutbuch 2022 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises gelandet war, folgte die Nominierung auch in der Schweiz, und nach dem Deutschen Buchpreis auch der Schweizer Buchpreis. Seither macht Kim de l’Horizon im gesamten Kulturbetrieb ordentlich Furore – und das zu Recht. Blutbuch ist ein vielschichtiges, zärtliches, radikales Buch, das gleich auf mehreren Ebenen revolutionär ist: Es handelt von einer Blutbuche und einem Kind, das von dem Baum lernen will. Es geht um Grossmeer, die eine Grossmutter und gleichzeitig unendlich weit ist, und um Meer, die Mutter ist und vielleicht auch eine Hexe. Es geht um weibliche Genealogie, nicht definierbare Körper und Verwandtschaft jenseits von Familie. Kim de l’Horizon lotet Grenzen aus, jene der Sprache ebenso wie jene des Geschlechts, nennt das Blutbuch einen Anti-Roman, die Schreibweise «écriture fluide».
Nach dem Erfolg von Hänsel & Greta & The Big Bad Witch , dem Stück, das Kim de l’Horizon als Hausautor*in am Schauspiel Bern schrieb, wird in der Saison 2023/24 eine Adaption von Blutbuch in der Regie von Sebastian Schug in Bern zu sehen sein.
TW: Die Inszenierung enthält Schilderungen von expliziten sexuellen Handlungen und rassistische Sprache.
Regie: Sebastian Schug
Ausstattung: Nico (Nicole) Zielke
Dramaturgie: Julia Fahle
Nimm die Alpen weg ist die Geschichte einer Kindheit in der Schweiz. Poetisch, musikalisch und eigenwillig erzählen in dieser zarten Coming-of-Age-Geschichte zwei Geschwister von ihrem Leben mit Ma und Pa, vom Spielen in der Telefonzelle und auf der Müllhalde, von einem komischen Mann mit dem Audi und vom Liegen im Schilf. Sie berichten vom Alltag des sozialen Aufstiegs und von den Versprechungen des Grosswerdens. Als eines Tages ein neues Kind in die Klasse kommt, sind die Geschwister plötzlich nicht mehr alleine anders.
In seinem preisgekrönten Debüt komponiert der Schweizer Autor Ralph Tharayil eine zeitlose Erzählung über den Widerstand der Körper und der Sprache – und das Fremde in uns selbst, «ein Hohelied auf das Unsichtbare» (FAZ). Tharayil, 1986 als Sohn südindischer Eltern bei Basel geboren, schreibt Prosa und Lyrik sowie Texte für Performances. In der Spielzeit 2024/25 ist er Hausautor bei Bühnen Bern. Für Nimm die Alpen weg erhielt er u. a. die Alfred Döblin-Medaille der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Der Schweizer Schauspieler und Regisseur Marin Blülle wird den Text in Bern zur Uraufführung bringen.
Regie & Bühne: Marin Blülle
Mitarbeit Austattung: Sebastian Schrader
Musik: Oh No Noh (Markus Rom)
Licht: Reto Dietrich
Dramaturgie: Felicitas Zürcher
Die Oper behauptet als Kunstform, man könne die Welt mit der Kraft der Emotion erleben und durch sie erschliessen. Und immer wieder zeigt es sich, dass es nach einer Aufführung Gesprächsbedarf an Themen gibt, der über die einzelne Aufführung hinausreicht. Die Ensemblesänger*innen der Oper Bern wiederum sagen, ihnen falle auf unerwarteten Pfaden im Anschluss einer Produktion noch Musik ein, was sie mit dem Publikum in kleineren Rahmen teilen möchte. Daher startet die Oper Bern in der kommenden Saison unter dem Dach des Stadttheaters in der Mansarde eine Reihe unter selbigem Namen, wo der Dialog mit gewöhn-lichen und aussergewöhnlichen Menschen gesucht wird und Musik erklingt, die nicht sofort erwartet wird. Lassen Sie sich überraschen von Begegnungen, die beweisen, dass Oper mehr heisst, als allein die Aufführung auf der Bühne des Stadttheaters, und so neue Perspektiven eröffnen kann.
Termine
Di 28.1.2025, 19:30
Di 11.3.2025, 19:30
Di 20.5.2025, 19:30
Mit dem Laboratoire Suisse de la Danse führen wir unsere beliebte Experimentierreihe weiter. Angelehnt an das vom Schweizer Chemiker Albert Hofmann in Basel entdeckte Stimulans LSD bescheren wir unserem Publikum in diesem Format bunte Kurztrips in unser Tanzuniversum. Der Spielort Vidmar + wird zu unserem Labor, in dem unser Ensemble mit Bewegungsimprovisationen experimentiert und Ausschnitte aus dem aktuellen Repertoire zeigt. Vor der Vorstellung lädt der Veranstaltungspartner Delinat zu einer kostenlosen Weindegustation ein.
Das Vierspartenhaus in Bern. Oper, Schauspiel, Ballett und das Berner Symphonieorchester unter einem Dach.
Bühnen Bern bietet pro Spielzeit mehr als 30 Premieren, darunter Uraufführungen und Schweizer Erstaufführungen, sowie über 20 grosse Konzertereignisse mit dem Berner Symphonieorchester: Insgesamt stehen rund 400 Vorstellungen, Konzerte und Sonderveranstaltungen auf dem Programm.Theaterkasse:
Tel. +41 (0)31-329 52 52
Email: kasse@buehnenbern.ch