
Literatur / Museum
Robert Walser-Zentrum Bern
Bern, Marktgasse 45
- Wolfram Groddeck stellt sein neues Buch »Meine Bemühungen. Aufsätze zu Robert Walser« vor
- Robert Walser-Archiv
- Carl Seeligs Wanderungen mit Robert Walser
- »Healer Scrolls«, Pamela Rosenkranz, 2022
- Neuerscheinung: Töne und Schälle von Roman Brotbeck.
- Youtube-Kanal Robert Walser Zentrum
- Kurzfilme - Videoclips zur neuen Studienausgabe der Werke Robert Walsers
- Literaturlabor | Liebesverrat
- Wandern mit Carl Seelig und Robert Walser
- Die Sammlung ist die weltweit größte Sammlung von gedruckten und ungedruckten Dokumenten zu Robert Walsers Leben und Werk.

Literatur
| Buchpräsentation

Literatur
| Lesung
Lukas Gloor liest aus seinem Roman "Timbuktu"
Robert Walser-Zentrum
Der erste Roman von Lukas Gloor führt uns auf eine Sinnsuche durch das urbane Mittelland. Timbuktu berichtet in einer klaren Sprache voll absurdem Witz von einem Sonderling in einer sonderbaren Welt. Auf der Suche nach dem Erzählbaren, hin- und hergerissen zwischen Verbindlichkeit und Freiheit, Einsamkeit und Gemeinschaft, Sprechen und Schweigen, bahnt er sich einen Weg durch die Gegenwart. Lukas Gloor, geboren 1985 bei Baden, lebt heute in Olten. Er studierte Germanistik, Philosophie und Soziologie in Basel und Berlin und promovierte 2019 mit einer Arbeit zu Robert Walser. Gloor ist Mitherausgeber des Literaturmagazin Das Narr, seine Texte wurden zudem in diversen Zeitschriften veröffentlicht. Eintritt frei
Literatur
| Lesung
"Schreiben und Exil". Lesung und Gespräch mit Lubna Abou Kheir, Wagdy El Komy und Aaiun Nin
Robert Walser-Zentrum
Moderation: Ana Sobral (Künstlerische Leiterin von Weiter Schreiben Schweiz) Im Robert Walser-Zentrum diskutieren die Autor*innen Lubna Abou Kheir, Wagdy El Komy und Aaiun Nin, was es bedeutet, aus einer neuen Position heraus zu schreiben, weg von ihrem Herkunftsland, das sie aufgrund politischer Verfolgung verlassen mussten. Was bedeutet es, aus der Ferne kritisch über repressive Regime zu schreiben? Wie erscheint das Herkunftsland aus der Ferne, im Exil – was verändert sich, was tritt in den Vordergrund? Das Robert Walser-Zentrum beherbergt den Nachlass von Carl Seelig. Seelig hat sich während der Zeit des Nationalsozialismus intensiv um Autor*innen auf der Flucht und im Exil bemüht. Aus dem Nachlass erschien jüngst die Auswahl Carl Seelig: Briefwechsel, die dieses Engagement dokumentiert (Suhrkamp 2022). Lubna Abou Kheir studierte dramatisches Schreiben an der Universität von Damaskus. Seit 2016 lebt sie als Autorin, Theaterwissenschaftlerin und Schauspielerin in Zürich. Ihr Debüt als Theaterautorin in der Schweiz fand mit dem Stück Damaszener Café am Theater Tuchlaube in Aarau statt. Seither folgten weitere Engagements, unter anderem an der Kaserne Basel und am Theater Neumarkt in Zürich. Wagdy El Komy, geboren 1980 in Kairo, ist ein vielfach ausgezeichneter ägyptischer Schriftsteller. Das 2022 erschienene Buch der Mutter (daftar ummî) ist sein bislang sechster Roman. In seinen Texten spiegelt sich die ägyptische Gegenwart in ihren vielen gegensätzlichen Facetten. Kheir und El Komy sind Teil des Projekts Weiter Schreiben Schweiz. An diesem Abend wird auch Aaiun Nin an der Diskussion teilnehmen. Aaium Nin stammt aus Angola und bewegt sich zwischen Lyrik, Mixed-Media Kunst und Aktivismus. Aaiun Nin absolviert derzeit einen »International Cities of Refuge Network« ICORN-Aufenthalt in Bern, Schweiz. Gespräch und Lesung finden auf Englisch und Deutsch statt. Freier Eintritt, mit Apéro. Eine Veranstaltung von Weiter Schreiben Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Robert Walser-Zentrum. Link zur Veranstaltungsseite bei Weiter Schreiben Schweiz.
Literatur
| Lesung
Mina Hava liest aus "Für Seka"
Robert Walser-Zentrum
Man kann die eigene Geschichte erst hinter sich lassen, wenn man sie kennt. Mina Hava verknüpft in ihrem hochgelobten Debütroman historisches Material, Recherche- und Rekonstruktionsarbeit mit persönlichen Erfahrungen, Verlusten und Ängsten – und erhellt, was historische Ereignisse für Menschen bedeuten. Für Seka erzählt ein junges Leben, in dem Politisches und Persönliches untrennbar verbunden sind, eine Geschichte vom Verlassen und Verlassenwerden und von der Frage, was war. Mina Hava (25) studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und an der ETH in Zürich. Wir freuen uns, die Autorin im im Rahmen der Bern-Premiere ihres Romans im Robert Walser-Zentrum begrüßen zu dürfen. Nach der Lesung und einem Gespräch laden wird alle herzlich zu einem Umtrunk ein. Eintritt frei (Portrait von Mina Hava Foto: Heike Steinweg (Suhrkamp Verlag))
Literatur
Martin Suter:
Martin Suter:
Melody
Culturall.info - Buchtipps
In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz’ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinanderliegen. Hardcover Leinen 336 Seiten erschienen am 22. März 2023 978-3-257-07234-1 € (D) 26.00 / sFr 35.00* / € (A) 26.80
Literatur
| Buchpräsentation
Dirk Oschmann:
Dirk Oschmann:
Der Osten: eine westdeutsche Erfindung
Culturall.info - Buchtipps
»Der Osten hat keine Zukunft, solange er nur als Herkunft begriffen wird.« Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen? Eine Identität, die für die wachsende gesellschaftliche Spaltung verantwortlich gemacht wird? Der Attribute wie Populismus, mangelndes Demokratieverständnis, Rassismus, Verschwörungsmythen und Armut zugeschrieben werden? Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall noch immer als Norm definiert und den Osten als Abweichung. Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von westdeutschen Perspektiven dominiert. Pointiert durchleuchtet Oschmann, wie dieses Othering unserer Gesellschaft schadet, und initiiert damit eine überfällige Debatte.
Literatur
| Lesung
Ueli Jäggi liest aus Carl Seelig «Briefwechsel»
Robert Walser-Zentrum
Der Zürcher Schriftsteller und Journalist Carl Seelig (1894–1962) ist als Vormund Robert Walsers bekannt: Er rettete den verstummten Dichter vor dem Vergessen und schrieb das Buch Wanderungen mit Robert Walser. Seeligs Engagement umfasste jedoch weit mehr: Als Mäzen und Mentor, Rezensent und Vermittler unterstützte er zahlreiche Schreibende, insbesondere zur Zeit des Exils ab 1933. Seine Briefwechsel (Suhrkamp 2022) fächern das Spektrum dieses Einsatzes auf. Joseph Roth klagt ihm seine Verzweiflung in der Emigration, Lisa Walser berät mit ihm, wie ihrem Bruder in der Psychiatrie zu helfen sei, Erika Burkart fasst dank seinen Spenden den Mut zu ihrem ersten Roman. Carl Seelig, so zeigt der von den Aargauer Autoren und Germanisten Pino Dietiker und Lukas Gloor herausgegebene Band, ist eine zentrale Randfigur der Literaturgeschichte. Ueli Jäggi, geboren 1954 in Olten, besuchte nach einem Studium der Germanistik, Romanistik und Geschichte die Schauspiel-Akademie in Zürich. Er trat u. a. am Theater Basel, am Schauspielhaus Zürich und an der Volksbühne Berlin auf, oft in Inszenierungen Christoph Marthalers. Auch in Filmen wie Sennentuntschi und Zwingli sowie der SRF-Serie Wilder wirkte er mit. 2001 wurde er zum Schauspieler des Jahres gewählt, 2004 und 2007 erhielt er den Deutschen Hörbuchpreis. Vorverkauf Buchhandlung Kronengasse, Aarau 062 824 18 44, www.kronengasse.ch Eintritt 20 Franken, Mitglieder, Schüler/innen, Lernende 15 Franken Der Anlass wird unterstützt von Delinat Weine
Literatur
| Lesung
"Walsert es?" - Lesung und Round Table
Robert Walser-Zentrum
Lesung: Germaine Sollberger Moderation: Esther Schneider Round Table mit: Tobias Hodel (Digital Humanities, Universität Bern) Sarah Elena Müller (Künstlerin und Autorin) Christian Walt (Kritische Robert Walser-Ausgabe, Universität Zürich) Am 7. November 2022 veranstaltet die Nationalbibliothek im Rahmen der Ausstellung «Aufgeschrieben» einen Round Table zu künstlicher Intelligenz und Literatur. Mit einer Lesung von alten und neuen Texten Robert Walsers. Eine gemeinsame Veranstaltung der Schweizerischen Nationalbibliothek und der Universität Bern. Kann eine künstliche Intelligenz wie Robert Walser schreiben? Die Abendveranstaltung «Walsert es?» beantwortet diese Frage. Dazu werden alte Texte Robert Walsers neuen Texten einer künstlichen Intelligenz (KI) gegenübergestellt. Die KI hat das Werk des berühmten Schweizer Autors für die Ausstellung «Aufgeschrieben» gelesen und sich beigebracht, seinen Schreibstil zu imitieren. Die Diskussion über Erfolg oder Misserfolg des Algorithmus’ führt unweigerlich zu Fragen wie: Ist ein Text der KI ein literarisches Werk? Wer ist der Autor, die Autorin? Wie weit können Maschinen kreative Prozesse übernehmen? In der Ausstellung kann eine künstliche Intelligenz befragt werden, die am Werk von Robert Walser und Emmy Hennings weiterschreibt. Die Digital Humanities der Universität Bern haben diese KI erzeugt. Eintritt frei
Literatur
| Buchpräsentation
Neuerscheinung: Hermann Walser, Geograf
Robert Walser-Zentrum
»Populäre Landschaftsbilder«: Hermann Walser, der erste Kulturgeograf der Schweiz mit Buchtaufe, in Zusammenarbeit mit dem Kornhausforum Bern und der Geographischen Gesellschaft Bern. Hermann Walser war zu Lebzeiten unbestritten das erfolgreichste der Geschwister Walser. Nach einem erfolgreich beendeten Studium, wurde er Gymnasiallehrer und 1909, nach seiner Habilitation, ausserordentlicher Professor der Anthropogeographie in Bern. Mit 41 Jahren erhielt er 1911 eine ordentliche Professur. Der angesehene Geograf prägte mit seinen landeskundlichen Schriften das moderne Bild der Schweiz wie nur wenig andere. Hier war sein Name weitaus bekannter als jener von Karl und Robert Walser. Heute ist er aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden – diese Publikation soll dies nun ändern. Reto Sorg und Jeannine Wintzer: Hermann Walser, Geograf. Mit Beiträgen von Gelgia Caviezel, Hans-Rudolf Egli, Lukas Gloor, Reto Sorg und Jeannine Wintzer. Bern: Robert Walser-Zentrum 2022 (Schriften des Robert Walser-Zentrums; 6), 123 S., ISBN 978-3-9523586-5-8, CHF 9.50
Literatur
| Lesung
Carl Seelig: der grosse Unterstützer der Literatur
Robert Walser-Zentrum
Eine Veranstaltung zum 60. Todestag von Carl Seelig. Literaturkritiker Martin Ebel erzählt von Carl Seelig und trägt Auszüge aus den "Wanderungen mit Robert Walser" vor. Im Anschluss wird das Grab von Carl Seelig besucht. Eintritt frei.
Literatur
| Lesung
Konzertlesung mit Samuel Harfst und Samuel Koch
Konzerte Bern
Gemeinsam präsentieren sie, was sie stark macht. Ein Abend zum Lachen, Weinen, Nachdenken und Geniessen. Eine Konzertlesung, die unter die Haut geht. Eintritt frei - Kollekte. Veranstalter: www.versoehnt.ch | offene kirche bern, www.offene-kirche.ch
Literatur
Uwe Tellkamp: Der Schlaf in den Uhren
Culturall.info - Buchtipps
August 2015: Fabian Hoffmann, der einstige Dissident, steht als Chronist in Diensten der »Tausendundeinenachtabteilung« von Treva. Hier, in den Labyrinthen eines unterirdischen Reichs, arbeitet die »Sicherheit« an Aktivitäten, zu denen einst auch die Wiedervereinigung zweier geteilter Staaten gehörte. In diese Welt ist Fabian einem ihrer Kapitäne, Deckname »Nemo«, gefolgt, um herauszufinden, wer seine Schwester und seine Eltern verraten hat. Zugleich ist Fabian mit einer Chronik befasst, die zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung erscheinen soll. Doch es kommt anders. Fabian gerät auf eine Reise, die ihn tief in die trevische Gesellschaft und ihre Utopien hineinführt. Er analysiert Ordnungsvorstellungen und Prinzipien der Machtausübung, die Verflechtungen von Politik, Staatsapparat und Medien, beobachtet die Veränderungen im alltäglichen Leben. Immer mehr löst sich dabei seine Chronik von ihrem ursprünglich amtlichen Auftrag, streift zurück bis in das Dresden seiner Kindheit, in die stillstehende Zeit vor zwei Epochenjahren. Auf seiner Suche nach Ordnung und Sinn kämpft Fabian gegen die Windmühlen der Macht, die Fälschungen der Wirklichkeit, den Verlust aller Sicherheiten – und gibt doch den Traum von einer befreiten Zukunft nicht verloren. Roman
Literatur
Clemens J. Setz: Die Bienen und das Unsichtbare
Culturall.info - Buchtipps
Georg-Büchner-Preisträger 2021 Pure meaning, pure poetry – diese Idee scheint Menschen in allen Jahrhunderten umzutreiben und anzustacheln. Sie ist der Motor für die Erfindung von Sprachen wie Esperanto, Volapük oder Blissymbolics. Den Anekdoten hinter diesen Plansprachen geht Clemens J. Setz in Die Bienen und das Unsichtbare nach, getreu dem Motto: »Erzähl die beste Geschichte, die du kennst, so wahr wie möglich.« Und diese Geschichte handelt unter anderem von Charles Bliss und seiner Symbolsprache, von Kindern mit Behinderung, die sich mit Blissymbolics zum ersten Mal ausdrücken können. Davon, wie Clemens J. Setz einen Sommer lang Volapük lernt und selbst eine eigene Sprache entwickelt. Es geht um die vermutlich einzige Volapük-Muttersprachlerin, die je gelebt hat, und die Plansprache Talossa für die gleichnamige Mikronation, die ein Teenager 1979 in seinem Schlafzimmer ausrief. Um Klingonisch und High Valyrian, eine Sprache, die für die Fernsehserie Game of Thrones geschaffen wurde. Und um Esperanto, die größte Erfolgsgeschichte in der Welt der Plansprachen, deren Sprecher unter Stalin und Hitler verfolgt wurden und durch die ein junger blinder Russe zum Dichter, Abenteurer und anarchistischen Weltgelehrten wurde. Stets ist es die eigenartige Vermengung von tiefer existenzieller Krise und Sprachenerfindung, die Setz aufspürt und die ihn in ihren Bann schlägt – und so ist dieses Buch auch die persönliche Geschichte des Sprachkünstlers Clemens J. Setz.
Literatur
Juli Zeh: Über Menschen
Culturall.info - Buchtipps
Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht. Juli Zehs neuer Roman erzählt von unserer unmittelbaren Gegenwart, von unseren Befangenheiten, Schwächen und Ängsten, und er erzählt von unseren Stärken, die zum Vorschein kommen, wenn wir uns trauen, Menschen zu sein. »Ein Buch, das einem die Augen öffnet für unsere bundesrepublikanische Wirklichkeit.« Denis Scheck / SWR Fernsehen lesenswert (25. März 2021)
Literatur
Ingo Schulze: Die rechtschaffenen Mörder
Culturall.info - Buchtipps
Preis der Literaturhäuser 2021 Ingo Schulze erzählt davon, wie wird ein aufrechter Büchermensch zum Reaktionär wird – oder zum Revoluzzer? Norbert Paulini ist ein hochgeachteter Dresdner Antiquar. Lange Jahre finden Bücherliebhaber bei ihm Schätze und Gleichgesinnte zum Gedankenaustausch. Doch mit der Wende bricht das Geschäft ein, die Kunden bleiben weg. Paulini versucht mit aller Kraft, sein Lebenswerk zu retten. Doch er scheint dabei ein anderer zu werden. Er ist aufbrausend und zornig. Er wird beschuldigt, an fremdenfeindlichen Ausschreitungen beteiligt zu sein. Die Geschichte nimmt eine virtuose Volte: Ist Paulini eine tragische Figur oder ein Mörder?
Literatur
| Lesung
"Eine Pilgerfahrt mit Beethoven" - Beethoven 250:
"Eine Pilgerfahrt mit Beethoven" - Beethoven 250:
Klaus Maria Brandauer & Sebastian Knauer
66. Gstaad Menuhin Festival & Academy
Klaus Maria Brandauer, Lesung Sebastian Knauer, Klavier Richard Wagner (1813-1883): «Eine Pilgerfahrt zu Beethoven» – Lesung (in deutscher Sprache) Ludwig van Beethoven (1770-1827): Klaviersonate Nr. 14 cis-Moll «Quasi una fantasia» op. 27 Nr. 2 «Mondscheinsonate» Vielleicht erinnern Sie sich noch an seine Lesung des Briefwechsels zwischen Mozart und Abbé Bullinger im Jahr 2006 an der Seite von Daniel Hope? Starschauspieler Klaus Maria Brandauer durchblättert für die diesjährige Festivalausgabe Briefe des Bonner Genies, auf die nach der Lesung die Aufführung der «Mondscheinsonate» von Sebastian Knauer folgt. Richard Wagner war im Winter 1840/41 Mitte zwanzig, als er seine fiktive Erzählung «Eine Pilgerfahrt zu Beethoven» für eine französische Musikzeitschrift verfasste. Mit viel Humor schildert der Komponist eine imaginäre Reise, die ihn zu dem Bonner Komponisten führt und entgegen aller Erwartungen in einem prophetischen Manifest für eine radikale Umgestaltung der Oper mündet. CHF 125/105/65
Literatur
| Buchpräsentation
Neuerscheinung: Töne und Schälle von Roman Brotbeck.
Robert Walser-Zentrum
Das Buch liefert die erste Studie zur musikalischen Walser-Rezeption mit über 200 Werken von über 100 Komponistinnen und Komponisten. Anhand der zahlreichen Walser-Vertonungen entsteht eine anschauliche Musik-, Literatur- und Kulturgeschichte der letzten 110 Jahre abseits der großen Erzähllinien. Dabei wird mittels detaillierter Werkanalysen ein überraschender Blick auf Robert Walser und sein Schreiben freigelegt. Roman Brotbeck stellt die Lieder, Melodramen, Hörspiele, Filme und Musiktheaterstücke in neue Kontexte, vernetzt sie untereinander und schafft Verbindungen zu anderen Künsten. Neues und Exklusives ist zu entdecken, denn viele Namen sind bisher kaum bekannt, so auch der 1944 in Auschwitz ermordete Komponist James Simon, der 1912 als Erster ein Gedicht von Walser vertont hat. Roman Brotbeck: Töne und Schälle. Robert Walser-Vertonungen 1912 bis 2021. Redaktion Daniel Allenbach. Brill Fink: Paderborn 2022, [Robert Walser Studien; 7], 660 S., ISBN978-3-7705-6689-0 Publikationsdatum: 14. Februar 2022
Literatur
Kirchner and Nolde. Expressionism. Colonialism
Culturall.info - Buchtipps
Zwei Schlüsselfiguren des Expressionismus im Kontext des deutschen Kolonialismus Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938) und Emil Nolde (1867–1956) lebten zur Zeit der deutschen Kolonialherrschaft, die sie sozialisierte und prägte. Der Band thematisiert ihre intensive Beschäftigung mit Kunst und Kultur aus anderen Teilen der Welt und betrachtet ihre Werke im historischen und ideologischen Kontext des ausgehenden Kaiserreichs.
Literatur
Sahra Wagenknecht: Die Selbstgerechten
Culturall.info - Buchtipps
Mein Gegenprogramm - für Gemeinsinn und Zusammenhalt Urban, divers, kosmopolitisch, individualistisch – links ist für viele heute vor allem eine Lifestylefrage. Politische Konzepte für sozialen Zusammenhalt bleiben auf der Strecke, genauso wie schlecht verdienende Frauen, arme Zuwandererkinder, ausgebeutete Leiharbeiter und große Teile der Mittelschicht. Ob in den USA oder Europa: Wer sich auf Gendersternchen konzentriert statt auf Chancengerechtigkeit und dabei Kultur und Zusammengehörigkeitsgefühl der Bevölkerungsmehrheit vernachlässigt, arbeitet der politischen Rechten in die Hände. Sahra Wagenknecht zeichnet in ihrem Buch eine Alternative zu einem Linksliberalismus, der sich progressiv wähnt, aber die Gesellschaft weiter spaltet, weil er sich nur für das eigene Milieu interessiert und Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft ignoriert. Sie entwickelt ein Programm, mit dem linke Politik wieder mehrheitsfähig werden kann. Gemeinsam statt egoistisch.
Literatur